Kreisjugendfahrt 2003
Auch ohne "e" ein voller Erfolg: Dankern 2003
Das einzige, was bei der diesjährigen Jugendfahrt fehlte, war ein "e" - auf den "Vollyball"-T-Shirts. Alles andere stimmte: die Unterkunft, die Verpflegung und jede Menge Spaß. Denn die letzte Ferienwoche vom 5. bis 12. September verbrachten 33 volleyballbegeisterte Kinder und Jugendliche im Ferienzentrum "Schloß Dankern".
Bei sommerlichen Temperaturen und vollgepackt mit Lebensmitteln startete die Jugendfahrt des Volleyballkreises Bochum-Ennepetal-Herne ins Emsland. Nach der dreistündigen Fahrt musste jeder mitanpacken, um die Lebensmittel für die gesamte Woche zu den Ferienhäusern zu bringen. Drei Bollerwagen, die sich später noch als wahre Gehilfen erwiesen, halfen bei der schweren Last. Noch mit Schweißperlen auf der Stirn warteten die Kids auf die Schlüssel zu ihren Häusern. Kaum waren die Koffer verstaut, trieb es fast alle an den Badesee oder zum Beachvolleyball. Die Bälle, die die Betreuer mitgenommen hatten, waren immer in Gebrauch. Leider blieb das Wetter nicht so sonnig und trocken. Die Fahrradtour ins Maislabyrinth und der Besuch der historischen Stadt Haren fielen dem Regen zum Opfer. Dennoch kam in der ganzen Woche keine Langeweile auf, da das Ferienzentrum Schloß Dankern viele Freizeitaktivitäten bietet, wie zum Beispiel Wasserski, rutschen, klettern und schwimmen. Den Spiel- und Sportmöglichkeiten werden keine Grenzen gesetzt.
Das fünfköpfige Betreuerteam, bestehend aus Frank Schilla, Ulrich Wächter, Kerstin Beisheim, Cordula Meßler und Bettine Kulodzik, gestaltete die verregneten Abende mit grillen und Gesellschaftsspielen. Dabei lernten sich die Teilnehmer schnell kennen. Besonderer Beliebtheit erfreute sich das Kartenspiel "Mafia", bei dem die Mitspieler einschätzen müssen, wer zu der italienischen Bande gehört und wer nicht. Nach und nach scheiden die Mitspieler aus und am Ende klärt sich jede Identität auf. Wer sich bis dahin nicht kannte, lernte spätestens hier alle Namen kennen.
Bei so viel toben blieben auch leider die Verletzungen nicht aus. Schon am zweiten Tag, an dem eine Nachtwanderung geplant war, verstauchte sich Jonathan den Fuß. "Ihr seid doch gute Kollegen", sagte Ulrich Wächter zu Jonathans Mannschaftskollegen, "Also setzt ihr ihn in einen Bollerwagen und zieht ihn abwechselnd". Gesagt, getan. Im Schein der vielen Taschenlampen kletterte der Bollerwagen sogar über die riesige Sanddüne auf der gegenüberliegenden Uferseite. Die Nachtwanderung führte durch einen Wald und am Badesee entlang zu einem Friedhof, wo einigen Mädchen ganz mulmig zu Mute war. Wieder am Strand angekommen, startete die Offensive der Betreuer - mit 100 mit Wasser gefüllten Luftballons. Kreischend und nass liefen die Kinder lachend in Richtung Ferienhäuser.
Des weiteren stand die Besichtigung des größten deutschen Moormuseums auf dem Programm. Ein Vortrag sowie ein schwarz weiß Film zeigten, wie Moor entsteht und früher damit gearbeitet wurde. Danach machte die Gruppe einen Rundgang durch das Museum. Die Kinder sahen Fotos und Texte über Moorleichen, Fundstücke, wie zum Beispiel ein Flugzeug aus dem zweiten Weltkrieg, das im Moor abstützte, und Werkzeuge. Die Führung über die Moorfelder war im Nieselregen zwar sehr ungemütlich, aber dennoch interessant, denn der kompetente Führer erzählte seine Anekdoten. Zudem standen draußen große Fahrzeuge, mit denen das Moor bearbeitet wurde, um auf diesem Boden Wohnhäuser bauen zu können oder Gemüse anzubauen.
Einen Tag vor der Rückfahrt feierte Robin seinen 14. Geburtstag. Mit den Bollerwagen transportierten Betreuer und Kids eine Musikanlage samt Boxen in den Gruppenraum. Bei lauter Musik, für jeden Geschmack war etwas dabei, und Apfelkuchen tanzten die Kinder und Jugendlichen ausgelassen. Am letzten Abend freute sich ein Pizzabäcker in Haren, der 38 verschiedene Pizzen fertigen durfte. Beim gemeinsamen Essen blickten alle positiv auf die vergangenen Tage zurück. "Eine gelungene Fahrt, auch wenn für uns Betreuer die Organisation manchmal anstrengend ist", resümiert Kreisjugendwart Frank Schilla müde, aber vollkommen zufrieden. Fest steht: Im nächsten Jahr geht's wieder nach Dankern. Dann mit einem fehlerfreien Druck auf den T-Shirts.
Text: Bettine Kulodzik
Fotos: Cordula Meßler